Beispielbiografien

 
Biografie 1
Biografie 2
Biografie 3

   Beispielbiografie 1
 
1983 In der 7. Mathe Klasse gibt es einen Ausflug in die Fortan-Programmiersprache, der mich nicht sonderlich beeindruckt. Ich kann weder Zweck noch Nutzen für den Alltag nachvollziehen.
1986 Erst in der 10. Klasse, als meine Eltern einen Computer mit WordPerfect anschaffen, wird mir der Nutzen klar. Schulaufsätze kann ich schreiben, bearbeiten und ausdrucken. Nachdem ich mir die notwendigen Funktion von WordPerfect aneigne, ist die Arbeit relativ einfach, da ich bereits in der 9. Klasse das 10-Finger-System lernte.
1987-1990 Auf der Uni lerne ich MacIntosh Computer näher kennen, da die meisten der Computer-Räume mit MacIntosh-Rechnern ausgestattet sind. Diese Räume sind für alle Studenten zugänglich und sind rund um die Uhr geöffnet. Der Umgang mit Computern und Textverarbeitungssystemen gehören für für mich und meine KommilitonInnen zum Alltag. Andere Anwendungen wie Pagemaker lerne ich kennen und benutze sie zur Erstellung von Layouts, was mir Spaß bereitet. Die Erkenntnis, daß der Computer als hervorragendes Werkzug für Grafik Design dient, bestätigt meine Entscheidung, nicht einem traditionellen Grafik Design Studium an dieser Universität nachzugehen. Das Studium scheint mir veraltet, da das Arbeiten mit Computern nicht im Vordergrund steht.
1990-1992

Ich arbeitete als Werkstudentin bei der Siemens AG und bearbeite Word-Dateien für Sprachunterlagen auf einem 486 mHz Computer. Ich werde mit dem Arbeiten mit Windows 3.1 vertraut. Später erstelle ich die Layouts für eine interne Siemens Zeitschrift mit Pagemaker.
Während des Studiums an der Akademie der Künste in München möchte ich Computer und Video in meinen Kunstarbeiten einsetzen. Ich bin aber von der Computeraustattung der Akademie sehr enttäuscht. Es gibt keine Computer, die für die KunststudentInnen zugänglich sind. Professoren scheinen die Einstellung zu haben, daß Kunst, die den Einsatz von Computern benutzt, zweifelhaft wäre. Diese Einstellung und die magere Ausstattung mit neuen Medien beeinflußt meine Entscheidung, in die Staaten zurückzukehren, um weitere Kompentenzen in neuen Medien zu erlangen und mein Studium dort abzuschließen. Mir ist bewußt, daß ich mich nicht auf meine Arbeiten im Bereich der bildenden Kunst verlassen kann, um Geld zu verdienen. Aber handfeste Kompetenzen mit dem Computer werden mir weiterhin Jobs sichern.

1992-1993 Ich habe dann nach einer Universität für bildende Künste in den Staaten gesucht, die eine Abteilung für Neue Medien hat. Ich gehe schließlich nach Chicago, da das School of the Art Institute of Chicago eine ausgezeichnete Computer- und Video-Ausstattung hat. Auch vorbildlich und merklich anders im Vergleich zu der Kunst Akademie ist die Besetzung der Lehrstellen im Art Institute: Es gibt viele weibliche Lehrbeauftragte. In diesem Studium lerne ich die Bearbeitung von Bild, Video, Ton näher kennen. Auch lerne ich mit der Autorensoftware Director von Macromedia zu arbeiten. Ich habe einen Job in der Computer-Werkstatt, um StudentInnen mit ihren Fragen und Problemen zu helfen. Nach drei Semestern intensivem Austoben mit verschiedenster Hard- und Software, habe ich das Gefühl, einen guten Überblick über die aktuellen Möglichkeiten mit dem Computer zu haben.

1994

 

Nach meiner Rückkehr nach Deutschland arbeite ich an der Tonnachbearbeitung eines Kinofilms. Das Tonbearbeitungssystem ist ein Vorreiter seiner Zeit: Ein digitales Mischpult von besonderer Art (Namens Opus) und ist an Datenträger von mehreren Gigabyte angeschlossen. Die langen Produktionsstunden allein am Rechner bereiten mir auf Dauer keinen Spaß. Gleichzeitig erhalte ich Aufträge für die Erstellung von PageMaker und PowerPoint Dateien.

1994-1997

Im Herbst 1994 suche ich einen Einstieg in Multimedia Produktion. Von einer jungen Multimedia Agentur erhalte ich einen Auftrag, um PowerPoint Folien zu erstellen. Kurz nachdem der erste Otto-Katalog auf CD-ROM im Frühling 1995 herausgebracht wurde, bekommt die deutsche Industrie Geschmack an CD-ROMs. Diese Agentur erhält ihren ersten großen Auftrag für den Siemens Geschäftsbericht auf CD-ROM. Ich arbeite kräftig in der Produktion der Layouts mit. Innerhalb von einigen Monaten lerne ich die Produktion einer CD-ROM sehr gut kennen und verbessere meine Kenntnisse in Grafikprogrammen. Ich lerne, die Anwendungen schnell und effizient zu bedienen. Bald steigt die Auftragslage an und auch die Anzahl der Mitarbeiter. Ich erstelle Screendesigns für weitere CD-ROM Aufträge und bringe neuen KollgenInnen das schnelle Arbeiten mit Photoshop bei. Gleichzeitig übernehme ich immer mehr Koordinationsarbeit in der Produktion, da ich schon zu den "Erfahrenen" gehöre.

Im Frühling 1996 kommt der erste Auftrag für einen Internet-Auftritt. Ich eigne mir Werkzeuge für die Erstellung von JPGs, GIFs, animated GIFs, HTML, usw. an. Im Herbst 1996 bekomme ich eine E-Mail-Adresse und Zugang zum Internet am Arbeitsplatz.

Wieder machen mir die langen Produktionsstunden am Rechner wenig Spaß. Ich schaue mich nach anderen Möglichkeiten um. Ich schaffe mir einen Internet-Zugang zu Hause an, der mir Vorteile sowohl in privater wie auch in beruflicher Hinsicht bietet. Erstens: Ich kann die Kontakte zu Familie und Freuden in anderen Ländern viel einfacher, aktueller und billiger aufrechterhalten. Zweitens: Im Internet entdecke ich interessante Jobs und unter anderem eine Projektbeschreibung für Software-Lokalisierung von Verlagstiteln. Für diese Arbeit liegt der Schwerpunkt auf Koordination der Produktionen. Meine Unterlagen schicke ich per E-Mail hin und erhalte kurz danach den Auftrag.

1997-1998 E-Mail wird zu meinem wichtigsten Werkzeug für das Projektmanagement der Software-Lokalisierung. Meine Kenntnisse des Gesamtablaufs der Produktion werden erweitert. Allerdings werden meine Kenntnisse mit den einzelnen Werkzeugen für die Grafikerstellung nicht regelmäßig eingesetzt. Mein Know-how von der Bedienung sämtlicher Anwendungen entwickelt sich mit den neuen Versionen nicht weiter. Trotzdem bin ich froh, daß mehr von meinen Kommunikations- und Organisationskenntnissen anstatt meiner Grafikkenntnisse gefragt sind. Im Laufe der Zeit arbeite ich immer mehr mit Windows 95 und Windows-Anwendungen, da die Produkte hauptsächlich von Windows-Benutzern gekauft werden.

1998

Mein Interesse für Lernen mit neuen Medien wächst. Ich merke, daß mir pädagogische und didaktische Kenntnisse fehlen, um mir eine qualifizierte Meinung hinsichtlich didaktischer Designs von Lerntiteln zu bilden. Mich interessiert nicht nur die Entwicklung und Beurteilung von Lerntiteln hoher Qualität, sondern auch der Einsatz solcher Titel in einem Gesamtbildungskonzept. Ich überlege mir ernsthaft, in die Staaten zurückzukehren, um an einem "Masters of Education" Studium im Bereich "Curriculum and Instruction" teilzunehmen. Nach näheren Untersuchungen erkenne ich, daß dieses Unternehmen nicht nur sehr teuer wäre, sondern daß die Qualifikation mehr als das ist, was ich z.Zt. brauche. Da ich nicht vor habe, eine Stelle als beamtete Lehrerin (weder in Deutschland noch in den Vereinigten Staaten) anzustreben, brauche ich solch einen Abschluß nicht. Ich suche nach anderen Weiterbildungsmöglichkeiten. Ich erfahre von der Weiterbildung "Neue Bildungsmedien" der tele-akademie der FH Furtwangen. Diese Weiterbildung bietet genau das, wonach ich suche. Die Weiterbildung beginnt. Sie gibt mir neue Impulse und Kontakte.

Ich schaffe mir mein eigenes Notebook an, um mobiler und unabhängiger zu sein. Ein internes Modem und eine Netzwerkkarte geben mir die Möglichkeit, sehr mobil zu sein. Nach einer Eingewöhnungsphase des Arbeitens mit der Cursorbedienung und dem kleineren Bildschirm ist ein Notebook nicht mehr wegzudenken.

Die Projektarbeit der tele-akadmie verlangt, daß ich mich wieder in die Erstellung von HTML-Seiten einarbeite. Ich probiere das Arbeiten mit Dreamweaver 2.0 aus. Diese Kenntnisse sind hilfreich für meinen Beruf. Was meine Kompetenzen mit didaktischem Design betrifft, werden sie etwas bei der Konzeption unseres Prototyps getestet, sie bleiben aber noch sehr im Theoretischen. Sie werden erst geübt, indem sie öfters bei der Planung und Ausführung der Umsetzung einer Anwendung eingesetzt werden können. Mein Interesse an didaktischer Planung und didaktischem Design wird gestärkt, insbesondere bin ich auf die Entwicklung mit Web-basiertem Training gespannt. Ich sehe gerade beim Surfen, daß Macromedia auch dabei ist in Sachen WBT. Ich werde mich wohl weiter mit ihren Anwendungen beschäftigen. Hier kann man/frau nie auslernen.

 

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